Nur 90 Minuten von dem geschäftigen Treiben Bangkoks entfernt liegt die frühere Hauptstadt des alten Siams: Ayutthaya.

Für 417 Jahre war die Stadt Ayutthaya das Zentrum der Macht und die dort residierenden absoluten Herrscher beeinflussten die Geschehnisse im gesamten Raum von Südostasien. Bevor die Stadt im Jahr 1767 im Krieg mit Burma zerstört wurde, wohnten mehr als 1 Millionen Menschen dort – das ist doppelt so viel wie die Einwohnerzahl von London zur gleichen Zeit.

Heute sind die Ruinen von Ayutthaya ein UNESCO-Weltkulturerbe und ziehen jedes Jahr tausende von Besuchern aus der ganzen Welt an.

Wie kommt man nach Ayutthaya?

Auch wenn viele der Touristenagenturen in Bangkoks Touristenstrasse Khaosan Road für ihre Tagestouren nach Ayutthaya werben, bevorzugen wir es die Stadt auf eigene Faust und ohne Touristenführer zu erkunden.

Also nehmen wir die die hochmoderne U-Bahn (MRT) und steigen an der Haltestelle „Hua Lamphong“ aus. Von dort ist der gleichnamige Bahnhof „Hua Lamphong“ mit den Zügen in den Rest des Landes nur einen Steinwurf entfernt. Die Haltestelle ist übrigens praktisch schon innerhalb von Bangkoks Chinatown.

Für schlappe 15 Baht pro Person und Ticket bekommen wir einen Sitzplatz im Regionalzug nach Ayutthaya. Die dritte Klasse ist nicht übermäßig komfortabel – für zwei Stunden Fahrtzeit aber definitiv in Ordnung. Ausserdem bietet eine Zugfahrt immer eine tolle Möglichkeit um sich das tägliche Leben und die Landschaft in einem fremden Land anzuschauen.

Ayutthaya Tagestour Hua Lamphong Railway Station Bahnhof Bangkok Thailand
Der Hua Lamphong Bahnhof in Bangkok
Im Zug von Bangkok nach Ayutthaya in Thailand
Im Zug von Bangkok nach Ayutthaya

Wo kann man in Ayutthaya ein Fahrrad leihen?

Am Bahnhof in Ayutthaya angekommen stellt sich die Frage wie wir das weite Areal des Ayutthaya Historical Parks am besten erkunden können. Nur ein paar Meter neben dem Bahnhof befinden sich mehrere Fahrradverleiher. Für den Preis von 150 Baht bekommt man hier ein einigermaßen solides Mountainbike, ein Schloss, sowie eine Übersichtskarte der Altstadt von Ayutthaya. Diese wird auch als Ayutthaya Historical Park bezeichnet.

Das Gebiet des Geschichtsparks ist umrahmt von drei ineinander übergehenden Flüssen. Darunter auch der Chao Praya Fluss, welcher auch durch Bangkok fliesst. Die einzige Verbindung zwischen der Altstadt und dem neuen Teil wo auch der Bahnhof von Ayutthaya liegt ist die Pridi Thamrong Brücke.

Wir springen also auf unsere Fahrräder und treten in die Pedale, um möglichst schnell über die Brücke in die Altstadt zu kommen. Auf der Brücke herrscht ein reger Verkehr und einen Radweg gibt es, für Thailand typisch, natürlich auch nicht.
Nach ein paar Momenten des Herzklopfens ist die Brücke jedoch überquert und die Strasse wird breiter. Jetzt ist es pures Vergnügen auf den Strassen Ayutthayas umherzufahren und den kühlenden Wind zu spüren. Unsere Tagestour in Ayutthaya hat begonnen.

Mountain-Bike-Fahrradtour-in-Ayutthaya
Unsere Fahrräder beim Fahrradverleiher in Ayutthaya

Wat Mahathat Ayutthaya

Während wir so mit unseren Fahrrädern der Strasse folgen, sehen wir nach kurzer Zeit bereits in der Ferne die Türme des Wat Mahathat. Nach einem kurzen Sicherheitscheck, welcher vor jedem der Tempel in Ayutthaya durchgeführt wird, bezahlen wir den Eintrittspreis von 50 Baht und können die Anlage betreten.

Wat-Mahathat-Buddha-Hand-Ayutthaya-Tagestour-Thailand
Opfergaben auf einer Buddha-Statue am Wat Mahathat

Die Ruinen des Wat Mahathat sind nach all den Jahren noch immer eindrucksvoll und lassen keinerlei Zweifel aufkommen, warum die Tempel von Ayutthaya als einzigartig in ihrem Baustil galten. Eine der Hauptattraktionen des Wat Mahathat ist der Prang, welcher in dem Baustil der alten Khmer-Kultur aus dem heutigen Kambodscha gehalten ist.

Der Legende zufolge war der Tempel unsagbar reich und der Hauptsitz des obersten Patriarchen der Buddhisten zu jener Zeit. Historiker schätzen, dass der Großteil der sichtbaren Gebäude aus dem 15ten und 16ten Jahrhundert stammt, während der Rest von den Burmesen zerstört wurde. Ungefähr eine Stunde brauchten wir um den Großteil der Tempelruinen des Wat Mahathat zu erkunden.

Der Tempel Wat Mahathat in Ayutthaya in Thailand
Ruinen des Wat Mahathat
Wat-Mahathat-in-Ayutthaya
Die Architektur des Wat Mahathat ist der Khmer-Kultur entlehnt

Essen im Coffee Old City

Während des Reisens habe ich eine Sache gelernt: Geschichte macht hungrig und durstig.
Nach einem kurzen Blick auf das magere Angebot der Street Food-Stände am Wat Mahathat entscheiden wir uns für die Suche nach einem Restaurant.

Unmittelbar in der Nähe des Wat Mahathat befindet sich das Coffee Old City. Dieses besticht vor allem durch seinen schönen Aussenbereich mit bunten Sonnenschirmen und reichlich grünen Pflanzen sowie dem Ausblick auf die Ruinen. Ausserdem ist auch die Inneneinrichtung des kleinen Cafés durchaus sehenswert, denn man fühlt sich, als würde man mitten in einem kleinen Museum mit lauter Antiquitäten speisen.

Mein gelbes Curry mit Tofu schmeckte einfach fantastisch und längst nicht jedes Gericht wird in Thailand so hübsch dekoriert serviert. Während des Essens können wir den Ausblick auf den Geschichtspark genießen.

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Gelbes Thai-Curry mit Tofu
Tuk-Tuk-auf-der-Strasse-vor-den-Ruinen-von-Ayutthaya
Der Blick auf die Ruinen aus dem Coffee Old City

Mit dem Fahrrad durch Ayutthaya

Nach dem Essen fahren wir gut gelaunt weiter. Die Strasse führt uns direkt durch Ayutthayas Rama Park mit seinen unzähligen Brücken, kleinen Wassertümpeln und Flüssen. Einige Ruinen thronen einsam und stolz innerhalb der grünen Flächen des Parks. Dazwischen finden sich auch neue Kunstwerke und kleinere Abbilder von Buddha, die sich perfekt in die Landschaft einfügen.

Bruecke-in-Rama-Park-Ayutthaya
Brücken führen über das smaragdgrüne Wasser im Rama Park
Goldener-Buddha-im-Rama-Park-von-Ayutthaya
Kleine Orte der Andacht wie dieser kleine Buddha finden sich überall im Park
Kunstwerke-im-Rama-Park-von-Ayutthaya-Thailand
Statuette im Rama Park

Wat Phra Si Sanphet​

Der nächste Halt auf unserer Tour durch Ayutthayas historischen Park ist ein weiterer Tempel: Der Wat Phra Si Sanphet​ gilt als der schönste und größte der Tempel in Ayutthaya. Er wurde am Ende des 14ten Jahrhunderts gebaut und enthielt der Legende nach eine 16 Meter hohe Statue Buddhas aus Gold. Heute beeindrucken seine Überreste noch immer.

Die drei Chedis des Wat Phra Si Sanphet machen den Tempel zu einem der Hauptattraktionen von Ayutthaya. Die Chedis sind so gewaltig, dass ich es nicht geschafft habe, alle drei auf ein Photo zu bekommen. Übrigens muss man an jedem Tempel nochmal 50 Baht Eintrittspreis bezahlen.

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Zwei Chedis des Wat Phra Si Sanphet​

Fazit zu Ayutthaya

Wer sich für die Geschichte Asiens interessiert, für den ist ein Tagesausflug nach Ayutthaya genau das Richtige. Auch als Station auf einer Rundreise durch Thailand sollte die Stadt dann keinesfalls fehlen.

Hier auf meinem Reiseblog habe ich einige Tipps, die deinen Ausflug nach Ayutthaya noch gelungener machen können:

  • Versuche so früh wie möglich nach Ayutthaya zu kommen. Die Stadt wird jeden Tag von vielen Touristen besucht und ein früher Besuch ermöglicht dir, die Ruinen ohne viele andere Besucher zu sehen.
  • Bevor du den Fahrradverleih verlässt solltest du dein Fahrrad prüfen. Schaue genau nach, ob die Bremsen und das Licht (!) funktionieren. Wahrscheinlich wirst du Ayutthaya erst im Dunkeln verlassen und der Verkehr auf den Strassen Thailands ist wild.
  • Wenn du möglichst viele Tempel in der Stadt sehen willst solltest du dir vorher eine Route zurechtlegen. Aber es macht auch Spaß sich einfach treiben zu lassen.
  • Denke daran, ausreichend Wasser zu trinken und einen Sonnenschutz mitzunehmen. Wenn du den ganzen Tag draussen bist kann es sehr schnell zu heiß werden.
  • Eine andere Möglichkeit um von Bangkok nach Ayutthaya zu kommen besteht darin sich einen Minivan bei 12go.asia zu buchen*.
Am-Fluss-in-Ayutthaya
Am Chao Phraya in Ayutthaya

Mehr Informationen zu Bangkok und Thailand

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